
Bestattung
Tod und Sterben gehören zum Leben. Dies ist eine menschliche Grunderfahrung. Und trotzdem können Tod und Sterben in der konkreten Situation schlagartig ins Leben treten. In Fällen schweren, unheilvollen Leidens oder eines unvorhergesehenen, plötzlichen Todes kann es für alle Beteiligten und Angehörigen sogar äußerst schlimm sein.
Der christliche Glaube weiß um diese Kehrseite des Lebens. Deshalb gehört die Bestattung zu den Grundaufgaben kirchlichen Handelns. Dabei ist den kirchlichen Amtsträgern und Mitarbeitern bewusst, dass Sterben und Tod eine besondere Situation für alle Beteiligten darstellen. Aus diesem Grund ist es eines der Hauptanliegen der kirchlichen Praxis, die Bestattung und die Begleitung von Sterbenden und Angehörigen so angemessen wie möglich zu gestalten.
In diesem Zusammenhang wissen die in der Kirche handelnden Personen jedoch nicht nur um die Ausnahmesituation für die Beteiligte, sondern sie wissen sich zugleich vom christlichen Glauben getragen: Jesus Christus hat selbst Leid, Sterben und Tod erfahren müssen. Doch er ist nicht im Tod geblieben, sondern wurde von Gott zu neuem Leben auferweckt. Gottes Handeln in und an Christus hat den Tod überwunden und ihm die Macht genommen. Nicht der Tod hat das letzte Wort, sondern das Leben. Aus diesem Grund ist das Kreuz das wichtigste Symbol des Christentums: Obwohl es ein römisches Hinrichtungsinstrument war, ist es im Christentum zum Zeichen des Lebens und zum Symbol der Hoffnung und des Trostes geworden.
Denn mit Christi Auferweckung verbinden wir Christinnen und Christen die Hoffnung auf unsere eigene Auferstehung und ein ewiges Leben in der Gegenwart Gottes. Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, heißt es zum Ende: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde […]. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ (Offb 21, 1-4) Auf diese große Verheißung, dass Gott alle Tränen abwischen wird, Schmerz und Geschrei überwunden werden, der Tod endgültig getilgt sein wird und wir in Gottes Gegenwart sein werden, können wir unser Vertrauen setzen.
Das Leben und Sterben Christi sowie die biblische Verheißung einer Überwindung der Mängel hin zur Vollendung des Lebens durch Gott leiten die Kirche und ihre Mitarbeiter grundsätzlich, aber insbesondere in Trauerfällen und bei Bestattungen. Die Hoffnungsperspektive auf eine Zukunft nach dem Tod bedeutet aber nicht, dass der vergangene Lebensweg einer/eines Verstorbenen nicht gewürdigt werden kann oder verschwiegen werden soll. Die im Rahmen einer kirchlichen Bestattung durchgeführten Handlungen, wie Trauerfeier und Beisetzung, wollen für beide Perspektiven einen Raum geben.
Es ist uns in den Kirchengemeinden Reelkirchen und Wöbbel ebenso ein Anliegen Menschen in der Phase des Übergangs das letzte Geleit zu geben, wie den Angehörigen zur Seite zu stehen. Pastorin Bettina Hanke-Postma oder Sup. Pastor Holger Postma sind deshalb für Sie da! Auch in Fällen der Sterbebegleitung können Sie sich vertrauensvoll an uns wenden.
Autor: Dr. Gregor Bloch